Was versteht man unter Lüftungs- oder Raumlufttechnischen Geräten?
Ein Lüftungsgerät, auch Luftbehandlungsgerät genannt, dient dazu, in Räumen die gewünschten Luftbedingungen einzustellen – möglichst energieeffizient. Dabei geht es vor allem um Temperatur und Luftfeuchtigkeit, aber auch um hygienische Luftqualität, z. B. in Krankenhäusern. Je nach Einsatz werden die Geräte individuell mit den passenden Komponenten ausgestattet.
Das Gehäuse eines RLT-Gerätes muss nach DIN EN 1886 bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllen, wie:
- Mechanische Stabilität
- Geringe Leckage bei Über- und Unterdruck
- Isolierung mit nicht brennbarem Material nach DIN EN 13501
- Wärmedurchgangszahl und Wärmebrückenfaktor
Die Materialwahl ist ebenfalls wichtig: Für erhöhte Korrosionsbeständigkeit können Paneele beschichtet oder aus Edelstahl gefertigt sein. Auch die Außenfarbe kann bei Außenaufstellung relevant sein.
Ventilatoren übernehmen die Förderung der Luft. Ihre Auswahl hängt ab von Luftmenge, Druckbedarf und Platzverhältnissen.
Heute kommen überwiegend Ventilatoren mit offenen Laufrädern und rückwärts gekrümmten Schaufeln zum Einsatz, da sie:
- besonders effizient arbeiten
- hohen Druck erzeugen
- flexibel im Gerät angeordnet werden können
- für einen leisen Betrieb sorgen
Grundsätzlich übernehmen Ventilatoren keine sicherheitsrelevanten Funktionen, außer sie sind speziell dafür ausgelegt und zertifiziert.
Filter sichern die Raumluftqualität und sind nach DIN EN ISO 16890 klassifiziert. Sie schützen vor Feinstaub, Schadstoffen und Allergenen.
Zum Einsatz kommen u. a.:
- Taschenfilter in verschiedenen Längen
- Kompakt- und Panelfilter
- Aktivkohlefilter
- Endständige H-Klassen-Filter
Dabei gilt: Die Betriebskosten der Filter sind deutlich höher als die Anschaffungskosten – daher ist die Wahl energieeffizienter Filter entscheidend.
Die EU-Richtlinie 1253/2014 schreibt für die meisten Lüftungsgeräte eine Wärme- bzw. Energierückgewinnung vor.
Mögliche Systeme:
- Plattentauscher
- Rotationswärmetauscher (mit Beschichtungen)
- Accubloc
- Kreislaufverbundsystem
Vorteile im Heizfall:
- Rückgewinnung von Wärme & Feuchtigkeit
- Geringerer Nachheizbedarf
- Kleinere Kesselleistung
- Niedriger Energieverbrauch
Vorteile im Kühlfall:
- Hohe Kälterückgewinnung
- Vorentfeuchtung der Luft
- Geringere Dimensionierung der Kälteanlage
- Reduzierter Stromverbrauch & Spitzenlasten
Lüftungs- und Klimageräte müssen die VDI 6022 erfüllen und je nach Anwendungsbereich auch weitere Normen:
- DIN 1946-4 (Krankenhauslüftung)
- VDI 3803, DIN EN 13779
- SWKI VA104-01, ÖNORM H 6021 u. a.
Besondere Anforderungen bestehen in OP-Sälen, Laboren, Pflegeeinrichtungen oder allgemein dort, wo die Raumluftqualität kritisch für die Gesundheit ist. Die Einhaltung wird durch unabhängige Prüfinstitute bestätigt.


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Hygiene Tower
Lüftungsgeräte von HANSA in Hygieneausführung werden in einem wiederkehrenden Turnus von einem Hygieneinstitut geprüft.